Akja mit Radsatz der Schweizer Armee - 1975
In der Schweiz entwickelte sich der Patientenschlitten unabhängig von Österreich und Bayern. Verwendet wurden der Canadier (Davoser Rettungsschlitten) und der Hungerschlitten (Artikel im Schweizer Soldat). Aus naheliegenden Gründen fand in den 40ern kein Wissensaustausch zwischen der Schweiz und NS Deutschland statt und die Entwicklung der Akja in Bootsschlittenform kam erst später in die Westalpen. Dennoch ist dies in vielem ein klassisches Akjamodell wie die ersten von Gramminger gefertigten Akjas.
Gemeinsam haben die beiden Akja die Trapezgrundform, die Querteilung, die Bremsketten (wobei diese fix montiert sind und nicht am Holm entlang nach oben gezogen werden können).
Auch die Kombination mit einem Radsatz um den Akja im Sommer oder der Übergangsjahreszeit als Gebirgstrage verwenden zu können ist ein Konzept Grammingers und Mariners.
Unterschiede zeigen sich in der Konstruktion: Zwar wird ebenfalls Aluminium verwendet aber nicht selbsttragend sondern auf ein Stahlrohrgestell genietet. Anders ist auch die Holm Fixierung, die Verlängerung der Holme und die Verbindung der Akjahälften. Eine kleine Besonderheit hat sich von den Davoser Rettungsschlitten eingeschlichen: für Fahrten auf Eis kann man vier Klingen einhängen...nach exakt dem gleichen Patent wie beim Canadier.
Auffallend ist die für 1975 bereits sehr kurze Liegefläche von 1,76m.
Zu diesem Akja fehlen mir alle weiteren Informationen (Versorgungsnummer, Bedienungsanleitung, Dienstvorschriften, Einsatzbilder...), sollte also ein Schweizer Experte diese Zeilen lesen, bitte melden!
Daten:
Größe Winter: L 3980 mm x B 570 mm x H 170 mm bis 250 mm
Größe Sommer: L 2600 mm x B 570 mm x H 810 mm bis 850 mm
Liegefläche: 1760 mm x 345 mm bis 570 mm
Herstellung: 1975
Hersteller: GAG - Gelenkketten und Fertigungstechnik AG, Rotkreuz/CH (vermutet)
Material: Aluminium, Stahl, Gewebegurte, Planentaschen, Speichenrad mit Luftreifen.