Gebirgstrage – 1940er bis heute
Die Gebirgstrage, nach einem der Entwickler auch Mariner Trage, seit den 40ern bis heute im Einsatz.
Neben dem Akja das Alleinstellungsmerkmal der Bergrettung.
Ursprünglich wurden Verletzte und Tote vom Berg auch auf herkömmlichen Tragen oder improvisiert mittels Stämmen und Seilverschnürungen zu Tal getragen. Bei zu unwegsamen Gelände auch mittels dem Gramminger Sitz direkt am Rücken. Abhilfe entstand auch in der Gebirgssanitätsschule in St. Johann und durch Dr. Fritz Rometsch und Wastl Mariner. Eine Trage mit Kufen wie ein Halbmond, damit extrem wendig. Für etwas besseren Untergrund mit einem zentralem Rad. Vom System her ähnlich einer Schubkarre aber mit dem Rad unter dem Schwerpunkt des Patienten.
Für den Aufstieg zum Patienten ist die Trage teilbar und kann so von zwei Rettern auf Kraxen getragen werden.
Vom Prinzip her wird diese Trage bis heute von der Firma Tyromont in Thaur / Tirol hergestellt.
Hier zu sehen ist bereits eine Weiterentwicklung wie sie in den 1990ern hergestellt wurde. Unter anderem hat sich die Arretierung der Holme verändert und statt einem Schlauchreifen wird ein Vollgummireifen verwendet. Als Zusatz findet sich ein Patientensack.
Daten:
Größe: 2600 mm x 530 mm x 185 mm bis 440 mm
Höhe mit Einrad: 550 mm bis 750 mm
Liegefläche: 1830 mm x 340 mm bis 460 mm
Herstellung: 1990er
Hersteller: Tyromont GmbH, Innsbruck
Material: Stahlrohr
Weitere Unterlagen:
Text über das Schleifen von Patienten mittels Gebirgstrage. Aus: Wastl Mariner "Neuzeitliche Bergrettungstechnik" Innsbruck 1977.
Text über das Lagern von Patienten, unter anderem auf der Gebirgstrage. Aus: Elmar Jenny "Retter im Gebirge" München 1979
Link zum Hersteller:
tyromont.com
Film mit Vorstellung der Gebirgstrage durch Wastl Mariner:
Internationale Bergrettungstagung 28.08. - 02.09.1948 in Tirol.
Weitere Bilder:
Alte Bilder:
aus: Wiggerl Gramminger "Das gerettete Leben", München 2007