Davoser Rettungsschlitten - Canadier
Der Rettungsschlitten der Westalpen. In Davos gefertigt und eine parallele Entwicklung zum Akja. Nachteil war die geringere seitliche Stabilität, die geringere Eignung im Gelände und die anspruchsvollere Fixierung des Patienten auf der Trage. Vorteil war der extrem niedrige Schwerpunkt und dass der Canadier durch nur einen Retter gefahren werden konnte. Die grundsätzliche Form hat sich bis heute erhalten.
Bei jedem verunfallten Skifahrer stellt sich die Frage wohin mit dessen Ski? Beim Davoser Rettungsschlitten wurden die Ski seitlich fixiert. Entweder gleich als Ersatz der Holme oder zur zusätzlichen Sicherung des Patienten.
An Zubehör ist eine Bremskette vorhanden und zwei Stahlkufen die seitlich für eine bessere Führung auf vereistem Untergrund eingehängt werden können.
Der Schlitten ist in der typisch roten Lackierung. Es handelte sich hier um sogenannte "Depot-Schlitten" die am Berg deponiert waren und bei einem Unfall von jedermann verwendet werden konnte. Die Farbe sollte das Auffinden im Schnee erleichtern.
Im Internet konnte ich das Bild einer historischen Anleitung und eine digitalisierte Ausgabe der Zeitschrift "Der Schweizer Soldat" von 1933 finden. In dieser wird die Erprobung von verschiedenen Skischlitten zur Verwundetenversorgung beschrieben. Unter anderen wurde auch der Canadier aus Davos getestet und bewertet.
In der Zeitschrift "Die Alpen" von 1955 des Schweizer Alpenclub - SAC findet sich ein sehr schöner Artikel über die Entstehung des Canadiers. Der Artikel wurde vom SAC digitalisiert und ist online lesbar.
Daten:
Größe: 3200 mm x 560 mm x 40 mm bis 170 mm
Liegefläche: 1940 mm x 560 mm
Herstellung: 1930er
Hersteller: Jack Ettinger, Davos
Material: Sperrholz, Eschenholz, Stahl, Leder, Segeltuch
Weitere Unterlagen:
- Zeitschrift Der Schweizer Soldat: Erprobung von Rettungsschlitten 1932
- Montageanleitung
- "Der Kanadier Rettungsschlitten" Artikel aus dem Magazin "Die Alpen" des Schweizer Alpenclub - SAC
Weitere Bilder:
